Haltungsbericht

» Geh hin zur Ameise, du Fauler, sieh ihre Wege und werde weise. Sie, die keinen Richter, Vorsteher und Gebieter hat, sie bereitet im Sommer ihr Brot, sammelt in der Ernte ihre Nahrung ein. «

Ich halte diese Atta cephalotes Kolonie nun seit über sechs Jahren.
Stetig habe ich die Anlage erweitert und verbessert.
Mein Haltungsbericht war ab Anfang 2014 nicht mehr online einsehbar und ich habe ihn auch nicht mehr so umfangreich fortgeführt.
Auf dieser Website möchte ich meinen Haltungsbericht nun wieder in einer überarbeiteten Version zugänglich machen und fortführen.
Alle Haltungsberichte die ich von dieser Art mit ähnlicher Koloniegröße bisher gelesen habe, haben mit der Abgabe oder dem Tod der Kolonie geendet.
Berichte von großen Ameisenanlagen sind sehr selten.

Der Nestteil der Anlage umfasst 48 Becken und wird zum Pilzaufbau und Aufenthalt genutzt.


Durch die Aufgangsröhre ist der Nestteil mit dem Futterteil und dem Müllteil der Anlage verbunden.




Etwa drei Meter entfernt steht zum Verfüttern von Blättern ein großes 50x50x50cm Würfelbecken zur Verfügung und zum Füttern von Haferflocken, Mandeln, Honigwasser, Wasser, usw. acht Zylinderbecken.




Fünf bis sechs Meter entfernt findet sich der Müllteil der Anlage. Ein einzelnes großes (60x30x30cm) Becken, sehr trocken gehalten und regelmäßig geleert.


Aber beginnen wir von vorne:







Baubericht - Atta cephalotes

Ich wünsche euch viel Spaß bei meinem Bau- und Haltungsbericht!

Im Vordergrund einer grasgrünen Wand soll der Nestteil der Anlage in vier Regalen untergebracht werden.
Über den Regalen ist etwa 50cm Raum. In den Regalen werden genau 48 Zylinderbecken (20x20cm) Platz finden.
Rechts neben den vier Regalen wird es eine zwei Meter hohe Acrylglassäule geben, die die sechs Stockwerke miteinander verbindet.

Die Wand habe ich grün gestrichen und am nächsten Tag konnte ich auch schon die Regale zusammenbauen und aufstellen.




Feinarbeiten an den Regalen:

Wie ihr auf dem Foto oben sehen könnt, klaffen die vier Regale auseinander und bilden irgendwie keine Einheit.
Damit sich das ändert habe ich zwei Bretter gekauft und sie mit den Regalen verdübelt.

Nun stehen die Schränke bündig nebeneinander:




Kreisbohrungen:

Die Verbindungen der Regalfächer habe ich mit einem Kreisbohrer gefertigt.
Beim Bohren sollte man ein paar Dinge beachten:


Acrylglasröhren:

Ein paar Tage nach dem Aufstellen der Regale kamen auch schon die ersten Zylinderbecken.
Die Zylinderbeckenanschlüsse passen direkt auf die Rohre, somit sind weitere Rohrverbinder überflüssig.
Hier ein Bild, der Steckverbindung:



Die Laufrohre habe ich mit Hilfe einer Gehrungssäge zugesägt und anschließend vorsichtig mit Schmirgelpapier entgratet.
Bei der Bearbeitung der Plexiglasrohre ist Vorsicht geboten, da sie sehr schnell verkratzen und einreißen.




Brücken:

Damit die Sechsbeiner es nicht allzu schwer haben, durch die Becken zu laufen, habe ich ihnen Brücken gebastelt. Da bei mir immer 8 Becken in Reihe geschaltet sind, wäre der Blatt- und Mülltransport für sie sehr umständlich. Mit den Brücken möchte ich es ihnen einfacher machen, auch in den hinteren Becken gut zu haushalten.


Deckel:

Da bei Gittern die Gefahr besteht, dass sie durchbissen werden, habe ich einen kleinen Versuch gemacht. Ein Deckel mit 89 0,8mm Bohrungen im Kreismuster angeordnet.
Zum genauen platzieren der Löcher habe ich eine Papierschablone angefertigt und mit einer dicken Nadel die Löcher vorgestochen. So zentriert sich der Bohrer gut und man braucht während dem Bohren keine lästige Schablone.
Leider ist es sehr zeitaufwändig gewesen diesen Deckel herzustellen, ca. 6-7 Stunden.


Schablone:



fertiger Deckel:




Beleuchtung:

Mir ist auch das Aussehen der Anlage wichtig. Daher darf auch die richtige Beleuchtung nicht fehlen.
Für jedes Becken eine einzelne Lampe zu verkabeln ist mir für den Anfang zu aufwändig.
Deshalb verwende ich vorerst folgende Lampen:



Zum Ein-/Ausschalten muss man einfach auf die Lampe drücken.
Noch dazu sind die Lampen nicht direkt am Holz befestigt, sondern werden durch eine angeklebte Magnetmatte gehalten. So kann ich die Lampen vor dem Füttern entfernen, damit ich mehr Platz zur Verfügung habe.
Das Brett sieht fertig dann so aus:



(links nur die Magnetmatte/rechts mit Lampe)



In der Anlage eingebaut:



(Im Moment sind die Zylinderbecken durch das Glaspilzbecken alle ein bisschen nach rechts verschoben.)


Gardinen zum Abdunkeln:

Damit ich nicht immer ein unschönes Handtuch über die Becken legen muss, um dem Pilz die nötige Dunkelheit zu bieten, werde ich Gardinen anbringen. Die Gardinenschiene habe ich nur angeklebt, sodass ich sie später wieder gut abgelösen kann. Verwendet wird Stoff der gut verdunkelt:



Eingebaut sieht das dann so aus:



Somit kann man den Vorhang an Rollen wegschieben um nach den Pilzen zu sehen. Ansonsten gewährleistet er die nötige Dunkelheit.






Haltungsbericht - Atta cephalotes

Hier beginnt der Haltungsbericht meiner Atta cephalotes Kolonie.
Heute am Sonntag den 02.10.11 kam die Kolonie wohlbehalten bei mir an.
Der Privathalter von dem ich die Kolonie gekauft habe, hat mir die Pilzgröße ja schon vorab mitgeteilt.
Aber den etwa handballgroßen Pilz jetzt tatsächlich von allen Seiten betrachten zu können ist wirklich ein tolles Gefühl.
Ich kann es kaum erwarten bis die Ameisen ihr neues Nest erkunden können.



Auch das glänzende Orange der Ameisen viel mir sofort auf, da ich von meinen Atta sexdens nur das matte Rotbraun gewohnt war.
Die Ameisenhändler nennen diese Art fälschlicherweise "Atta cephalotes bicolor", eigentlich handelt es sich aber nur um eine Farbvariation von Atta cephalotes und nicht um eine eigene Unterart.
Einen Moment lang hat mich beunruhigt, dass ca. 30 kleine Ameisen außerhalb des Beckens herumgelaufen sind.
Als ich dann ein paar Blätter gefüttert habe, sind die kleinen Pilzarbeiterinnen wieder durch das Gitter ins Becken gelaufen und haben ihre Arbeit weiterverfolgt. Die kleinsten Pilzarbeiterinnen passen durch die Gitter und nutzen diese Möglichkeit auch sobald sie keine andere Arbeit haben. Das Problem lässt sich auf die Schnelle leider nicht beheben, aber wenn man immer schön füttert, kommen sie einen auch nicht besuchen. :P Beim Anschließen gab es ein kleines Problem, ein Höhenunterschied zwischen Glasbecken und Zylinderbecken.



Sofort als ich das Becken angeschlossen hatte, sind massig Ameisen in die neue Anlage geströmt. Die Kolonie hatte beim Vorbesitzer nur dieses eine Becken zur Verfügung. Da wurde es Zeit für eine Nesterweiterung. Augenblicklich fingen sie mit dem Schneiden der vorbereiteten Blätter an.

Allgemein fiel mir die Körpergröße der Individuen extrem auf, da viele von ihnen größer als bei Atta sexdens waren. Das liegt höchstwahrscheinlich an der Koloniegröße. Sind aber trotzdem beeindruckend, diese riesigen Majore. Auch eine richtig große Puppe konnte ich auf dem Pilz entdecken, auf deren Entwicklung ich mich jetzt freuen darf.
In der Mitte des Bildes die große Puppe und rechts davon weitere Brut:



Wie auf dem ersten und zweiten Bild zu sehen, haben sie in ihrem Glasbecken einen selbstaufgeschütteten Sandberg. Ich denke dieser diente früher in dem Glasbecken als Bodengrund. Man merkt schon, sie haben Sand als Bodengrund nicht besonders gerne, sonst hätten sie ihn nicht aufgeschüttet.
Eindeutig wurde das dann, als ich die zwei neuen Becken angeschlossen hatte. Sie transportierten den Sand samt ihrem Müll sofort in eines der neuen Becken. Das ist auf Bild zwei zwar schon zu sehen, aber hier nochmal einmal bearbeitet.



Jetzt nach zwei Wochen, sieht man schon erste Fortschritte am Pilz. Das Pilzwachstum ist wirklich ungewohnt zügig, obwohl es noch eine sehr kleine und junge Kolonie ist. Der Pilz ist sowohl nach oben, als auch zur Seite gewachsen. Aber seht selbst:



Die Blätter für das enorme Wachstum müssen auch irgendwo herkommen. Sie schneiden wirklich sehr viel, am liebsten aber immer noch Rosenblütenblätter.
Ich befülle etwa zwei Zylinder pro Tag mit gemischten Blättern, wobei die Schneideaktivität von Tag zu Tag sehr unterschiedlich ist.
Hier einer der Zylinder:



Nach acht bis zehn Stunden sehen die Becken dann so aus:



Auf folgendem Makrofoto kann man sehr gut die Verarbeitung der Blattmasse auf dem Pilz sehen:



Auf dem Bild sieht man, dass die Atta cephalotes Pilzarbeiterinnen die Blätter sehr grob verarbeiten. Es sind richtige Blattstücke die sie auf den Pilz legen.
Ich hab das Gefühl die Atta sexdens machen das viel feiner. In Büchern und Texten zum Thema wird oft von Blattbrei geschrieben, aber nicht von kleinen Blattstücken.
Zumindest konnte ich bisher bei den Atta sexdens so etwas wie auf dem Bild noch nicht beobachten. Könnte eventuell an der Koloniegröße oder an den Blättern liegen?


Unfallerweiterung

Eigentlich wollte ich nur ein neues Becken an die Anlage anschließen, damit ich besser füttern kann. Der Einfachheit halber habe ich dahinter noch ein weiteres, neues Becken angeschlossen und wollte es vorerst mit einem Stopfen verschließen.
Ich habe es jedoch nicht geschafft die Öffnung mit dem Stopfen zu verschließen, bevor die Ameisen auch das zweite Becken in Beschlag genommen haben.
Es immer recht praktisch ein Ersatzbecken zum erweitern zu haben, falls es mal Komplikationen beim Füttern oder der Müllentsorgung gibt.
In einer Verbindungsröhre haben die Ameisen einen Zweigpilz angelegt den ich dann vorsichtig in eines der neuen Becken gelegt habe.



Gerne würde ich irgendwann das Glasbecken, in dem sich im Moment der Hauptpilz befindet, abschließen und stattdessen einen Zylinder anbringen. Ich will nicht in das Koloniegeschehen eingreifen und den Pilz einfach umsetzen, nur weil es schöner aussehen würde. Die Ameisen müssen ihren Hauptpilz schon selbst verlegen, damit ich das Glasbecken loswerden kann.
Daher habe ich mich sehr über den Zweigpilz gefreut, der in Zukunft vielleicht zum Hauptpilz geworden wäre? Leider war der Pilz schon am nächsten Tag, trotz meiner Versuche die Luftfeuchtigkeit zu erhöhen, komplett abgebaut.


Honig?

Hier und da liest man mal, dass Honig mit Wasser gemischen werden muss, damit die Ameisen ihn richtig aufnehmen können.
Dann wird wieder geschrieben, dass man sich die Mühe sparen kann und den Honig auch pur verfüttern kann.
Natürlich kommt es auf den Honig und auch auf die Ameisen an, deshalb werde ich auch nicht zu einem allgemein gültigen Ergebnis kommen.
Ich habe einfach beides probiert und werde das Ergebnis in Zukunft für meine Haltung nutzen können.
Nur Honig:



Die Begeisterung an dem puren Honig nahm innerhalb von 24 Stunden stetig ab. Dann mischte ich Wasser hinzu und nach einer Stunde habe ich folgendes Bild aufgenommen:



Und eine weitere Stunde später:



Nochmal eine Stunde später war von dem Honigwasser nichts mehr übrig.
Ich denke zumindest diesen Ameisen fällt es tatsächlich schwer den dickflüssigen Honig aufzunehmen.

Ahornsirup mögen sie, genau wie Honigwasser, sehr gerne:



Nach diesem zweiwöchigen Schnellwachstum, ging jetzt die Schneideaktivität zurück. Warum, kann ich nicht sagen, da ich keinerlei anderer, besonderer Aktivitäten beobachten konnte. An dem Blattwerk waren nur noch wenige Ameisen interessiert. Es dauerte etwa drei Tage, bis die Blätter vollständig abtransportiert waren, was bisher immer nur einen Tag gedauert hat. Dann fütterte ich einen Tag lang nichts und danach 4 Zylinder voll. Am nächsten Morgen waren die Blätter zur Hälfte weggeschnitten und der Pilz bedeckt mit Blättern:



Man merkt am Verhalten, ob die Ameisen Blätter brauchen. Sind sie stark an Deckeln, Gummistopfen oder an eigentlich unnützen Becken interessiert, wenn sie Futter suchen. Wie beispielsweise hier:



Füttert man Blätter, ist fünf bis zehn Minuten später keine einzige Ameise mehr an Deckeln oder Gummistopfen.


Außerdem konnte ich unter den Blättern, wo jetzt auch die Luftfeuchtigkeit sehr hoch ist, einen neuen Zweigpilz entdecken. In dieses Becken werde ich jetzt natürlich keine Blätter mehr werfen.
Hat ein unbelüftetes Becken erstmal eine hohe Luftfeuchtigkeit, dann können die Ameisen diese auch gut halten.



Zwei Tage später ist leider auch dieser Pilz wieder abgetragen worden.

Nach einer weiteren, leider schneidearmen Woche, sieht man trotzdem leichte Fortschritte am Pilz.



Je näher der Pilz dem Deckel kommt, desto größer wird das Problem mit den Kondenswassertropfen am Deckel. Durch die vielen feuchten Blätter, die eingetragen und zerschnitten werden, bilden sich Kondenswassertropfen am Deckel, die dringend entfernt werden müssen.
Ansonsten landen früher oder später Tropfen auf dem Pilz und der verträgt kein direktes Wasser und würde daraufhin braun werden und auf dem Müll landen. Leider kann ich den Deckel nicht ohne weiteres anheben und säubern:

Es gibt viel bessere Möglichkeiten diese lästigen Tropfen, ohne großen Aufwand, loszuwerden.

Einmal kann man mit einem Lüfter die feuchte Luft aus dem Becken saugen. Das hätte zur Folge, dass die Tropfen langsam verdunsten und die Luft im Becken am Schluss wieder feucht ist. Ich kann mir jedoch vorstellen, dass eine Zeit lang trotzdem trockene Luft im Pilzbecken ist und somit vielleicht der Pilz geschädigt wird.



Die zweite und für diesen Fall bessere Möglichkeit ist, eine Heizmatte auf den Deckel(über die Tropfen) zu legen und auf diese Weise die Tropfen zum Verdunsten zu bringen.



Leider hat sich diese Heizmatte durch die Hitze schon bräunlich verfärbt. Ich nutze die Heizmatte nur, wenn ich direkt daneben sitze. Stauwärme gilt es generell zu vermeiden und für den Dauerbetrieb sind diese Heizmatten nicht ausgelegt!
Ich nutze ansonsten folgende Heizmatten:



Natürlich kann man auch beides kombinieren… Erst mit der Heizmatte beim Verdunsten nachhelfen und dann die feuchte Luft mit einem Lüfter herausziehen. Bei Futter und Abfallbecken sehr sinnvoll, da dort keine Luftfeuchtigkeit benötigt wird, sich aber ständig bildet. Das Ganze lässt sich dann auch gut mit einer Zeitschaltuhr steuern:



Das von mir versehentlich zu viel angeschlossene Becken, habe ich in einem günstigen Moment, als sich nur zwei Ameisen darin befanden, unzugänglich gemacht.




Wohin mit dem Sand?

Der Sand im Pilzbecken wird zu allem verwendet. Wie schon auf älteren Bildern zu sehen, auf feuchte Stellen im Becken gelegt, in Paraffinöl gebadet oder aus dem Lüftungsgitter des Pilzbeckens geworfen. Hier zwei Bilder dazu:






Anlagenübersicht

Hier wollte ich einfach nochmal die Anlage im gesamten zeigen. Im Moment enthält die Anlage ein Pilzbecken(Glasbecken 30x20x20), ein Abfallbecken(Acrylglaszylinder) und drei Futterbecken(Acrylglaszylinder).


Übersicht:



Pilzbecken:



Abfallbecken:



Futterbecken 1:



Futterbecken 2:



Futterbecken 3:



Die Bilder stehen in der Anlage in der gleichen Reihenfolge(links nach rechts).


Mandeln!

Ich denke jeder Blattschneiderhalter mit einer größeren Kolonie hat schon mal die Mandelliebe seiner kleinen Schützlinge bemerkt. Zum Ausprobieren habe ich ganze Mandeln verfüttert. Doch als es dann die ersten Toten durch fehltransportierte, herabfallende Mandeln gab, hackte ich die nächsten Mandeln in annehmbare Stückchen. Die herabfallenden Mandeln in den Glas- bzw. Acrylglasbecken sind auch relativ laut!



Inzwischen verfüttere ich fast nur noch Mandelblättchen, die noch viel lieber als ganze Mandeln genommen werden. Was natürlich auch an der einfacheren Verwertbarkeit für die Ameisen liegt.
Sie transportieren einen stolzen Haufen dieser Mandelblättchen, innerhalb von 12 Stunden, komplett ab.




Wiedersehen?

Die große Puppe die ich vor ein paar Tagen oder Wochen gesehen habe, konnte ich jetzt als ausgewachsene Arbeiterin wiedersehen.
Ich bin mir natürlich nicht sicher, ob es sich tatsächlich um dieselbe Arbeiterin handelt. Aber da ich sie an der gleichen Stelle gesehen habe und die Zeit der „Geburt“ auch in etwa stimmt, gehe ich einfach mal davon aus.
Die Arbeiterinnen sind nach der Geburt noch außergewöhnlich hell, da das Chitin ihres Exoskeletts erst langsam aushärtet.
Jedenfalls habe ich mich sehr gefreut jetzt eine solch große Arbeiterin in meiner Kolonie zu haben.




Putzverhalten:

Mir fiel schon öfter auf, dass Attas sich sehr oft putzen, sowohl gegenseitig, als auch sich selbst. Sie ziehen beispielsweise ihre vordersten Beine und ihre Putzscharten durch die Mandibeln, um diese von Schmutz zu befreien.



Oft „setzen“ die Ameisen sich auch auf ihre Gaster, um besser andere Körperteile reinigen zu können. Leider konnte ich so etwas bisher bei Atta cephalotes nicht fotografieren.


Nachtrag vom 06.05.15:

Ich möchte euch noch etwas genauer die Hintergründe dieses Fotos beschreiben.
Die Putzscharten dienen zum säubern der sehr geruchsempfindlichen Antennen.
Nachfolgend ist eine Putzscharte einer Manica rubida Arbeiterin zu sehen, welche sich aber prinzipiell nicht von denen der Blattschneiderameisen unterscheidet.
Die Ameisen legen einen ihrer Fühler in diese beiden beborsteten Kerben (Tarsusinnenseite und Tibialsporn) und bewegen anschließend ihr Gelenk, um den Fühler in ihrer "Kniekehle" (Bereich zwischen Tibia und Tarsus) einzuklemmen.
Dann ziehen sie den Fühler an den vielen Borsten entlang heraus und wiederholen den Vorgang bis ihr Fühler gesäubert ist.
Um diesen Apparat wieder zu säubern, schlecken sie mit ihren Mundwerkzeugen daran herum, was ich auf obigem Foto festgehalten habe.




Update (02.11.2011):

Jetzt, einen Monat nach Ankunft der Kolonie ziehe ich ein kurzes Zwischenfazit, die Pilzmenge betreffend.
Der Pilz ist zu meiner Freude echt wahnsinnig gewachsen.
Hier nochmal zum Vergleich ein Bild nach der Ankunft:



und ein aktuelles Bild:




Neues Futterbecken

Mein vorläufig versperrtes Becken hat sich nun schon bezahlt gemacht.
Alle bisherigen Futterbecken waren mit Blattwerk gefüllt, das von den Ameisen nicht so gerne angenommen wurde, weshalb ich jetzt eben dieses Futterbecken freigegeben habe.
Somit kann ich wieder ohne Probleme mit Brombeerblättern füttern.



Man sieht, sie haben sich die Brombeerblätter schon schmecken lassen.
Aber warum schneiden sie die anderen Blätter überhaupt nicht?
Ich denke waren einfach ein bisschen viele, ihnen unbekannte, Blätter auf einmal und einen Großteil davon wollten sie einfach nicht.

An ihren Fressgewohnheiten hat sich immer noch nichts geändert.
Sie lieben Mandeln, Rosen(blüten)blätter und Brombeerblätter. Anderes Blattwerk wird meist zögerlich und vergleichsweise langsam angenommen. Für ihre Lieblingsblätter sind sie immer zu begeistern.
So sieht es ein paar Sekunden nachdem ich Brombeerblätter hineingeworfen habe aus:



Sofort wird alles in Beschlag genommen und auch um keinen Preis mehr hergegeben. Ameisenstraßen werden zum schnellen Abtransport gebildet.
Natürlich sind sie durch die Ruhestörung auch sehr aufgeregt und haben deshalb ihre Mandibeln geöffnet. Sie signalisieren Angriffsbereitschaft.



Die Arbeiterinnen können ihre Mandibeln noch weiter öffnen, als auf dem Bild zu sehen. Das passiert aber meist nur, wenn sie sich oder ihre Kolonie aktiv bedroht fühlen. Beim Füttern sind sie ja außerhalb des Nestes und somit ist das leichte Öffnen vermutlich nur eine Vorsichtsmaßname.


Zeitraffervideo?

Erst hatte ich vor mit den Zeitraffervideos zu warten, bis ich wirklich professionell aussehende Videos zustande bekommen habe. Jedoch ist das für mich sehr zeitaufwändig und schwierig, weshalb ich mich dazu entschieden habe, schon an dieser Stelle meinen ersten Versuch zu zeigen.
Sie haben die Blätter leider nicht so schnell geschnitten und abtransportiert wie erhofft. Auch ein Flackern ist leider zu bemerken. Wenn man ein bisschen genauer hinschaut, sieht man aber trotzdem ein Abnehmen des Blatthaufens.


Klar, Blätter. Aber Woher?

Die wichtigste Frage, die sich jeder Blattschneiderameisenhalter irgendwann stellt, ist, wie versorge ich meine Kolonie dauerhaft mit Blättern?
Vor ein paar Wochen habe ich in unserem Garten noch genügend Blätter für die Kolonei finden können. Inzwischen würde das der Garten aber keine drei Fütterungen mehr mitmachen.
Deshalb fahre ich zu einem Wald in unserer Nähe(ca. 2km). Dort hat es genug Brombeerblätter. Wie es dort allerdings im Winter mit Blättern aussieht, habe ich bisher noch nicht herausfinden können.
Hier mal ein Bild meiner Pflückstelle:



Ein paar Schritte weiter aus dem Wald heraus:



Und wie man sieht, hat es im Moment noch genug Grünzeug:



Ich werde in ein paar Wochen nochmal Bilder von derselben Stelle machen. Vermutlich werde ich mir im Winter etwas anderes einfallen lassen müssen.


Zu kalt?

Im Ameisenzimmer wird es dank fehlender Isolierung im Winter sehr kalt und da stellt sich mir natürlich die Frage, was für Auswirkungen solche Temperaturen auf die Haltung haben.
In Zukunft kann ich nicht alle Pilzkammern und schon gar nicht alle Becken beheizen.
Ich habe schon öfter gelesen, dass Temperaturen unter 24°C das Wachstum bremsen, der Kolonie aber keine großen Schäden zufügen.
Jedenfalls werde ich zu diesem Thema weiter berichten.


Diagramm zum Pilzwachstum (November 2011)

Ich habe mich dazu entschieden über lange Zeit ein Diagramm entstehen zu lassen, das Auskunft über den Wachstumsverlauf gibt. Da ich die Kolonie aber erst seit Anfang September habe, sind die Werte vor September Spekulation. Immer am Anfang des Monats werde ich einen ausgerechneten Wert in Liter notieren. Alle 2-3 Monate werde ich das Diagramm dann hier posten. Hier das Erste:


Durchschnittsgröße der Blattschneiderinnen

Ich wurde nach der Durchschnittsgröße meiner Blattschneiderinnen gefragt. Ermittelt werden soll nur die Durschnittsgröße der Blattschneiderinnen, die ja außerhalb des Nestes agieren.
Realisiert habe ich das Vorhaben mit einer Holzbrücke, beklebt mit Millimeterpapier:



Im Hintergrund könnt ihr noch die alte Holzbrücke sehen, die sich dank dem Andrang, der durch die Blätter verursacht wurde, nicht entfernen ließ. Die Brücke befindet sich in einem Becken das für den Blatttransport durchquert werden muss. Somit müssen die Blattschneiderinnen über die Millimeterpapierbrücke und damit wird auch die richtige Zielgruppe getroffen.

Ablauf:

Mit größter Sorgfalt, habe ich alle erkennbaren Ameisen, mit der jeweiligen Größe beschriftet. Hier die drei Aufnahmen und Auswertungen:



Bild1:

27Arbeiterinnen = 149mm
149mm/27 ~ 5,52mm



Bild2:

21 Arbeiterinnen = 121,5mm
121,5mm/21 ~ 5,79mm



Bild3:

25Arbeiterinnen = 151,5mm
151,5mm/25 = 6,06mm

Gesamt: 5,79mm

Damit beträgt die Durchschnittliche Größe der Blattschneiderinnen in meiner Kolonie zum jetzigen Zeitpunkt 5,79mm
Natürlich kann es sein, dass auch andere Ameisen während dem Ablichten über die Brücke gelaufen sind. Aber ich denke größtenteils dürften es Ameisen, mit der Absicht Blätter zu schneiden, gewesen sein.
Ich habe vor dieses Experiment noch ein paar mal, mit steigender Koloniegröße, durchzuführen. Ich vermute, dass die Größe der Außenarbeiterinnen mit der Koloniegröße mitwächst.


Update (01.12.2011):

Viel hat sich seit dem letzten Update nicht getan. Leider finde ich nicht mehr so viele Blätter wie noch vor ein paar Wochen. Der Pilz ist dadurch nur um maximal 500ml gewachsen. Dafür ist er jetzt auf der rechten Seite des Beckens zu sehen, wo vorher nur Sand zu erkennen war.



Nochmal ein aktuelles Bild des ganzen Pilzes:



Natürlich haben die Ameisen jetzt auch nicht mehr so viel „Anbaufläche“ wie vorher, da das Becken immer voller wird.


Blattkrankheiten

Leider sind unsere Brombeerbüsche im Wald scheinbar sehr anfällig für Blatterkrankungen/Pilzerkrankungen.
Die häufigste ist in meinem Fall der „Brombeerrost“ (Phragmidium violaceum), der sich durch braune Flecken an der Oberseite und schwarzen Punkten an der Unterseite äußert.
Ich denke nicht, dass diese Erkrankungen für die Ameisen oder ihren Pilz gefährlich sind.
Aber solange ich noch andere Blätter haben kann, verfüttere ich diese erstmal nicht.
Immer wieder mache ich lange Radtouren durch den Wald, um neue Brombeerbüsche zu finden.



Viele Büsche sind auch von einer anderen Art des Brombeerrostes befallen.
Auch diese Erkrankung sieht nicht sehr schön aus und wird erstmal nicht verfüttert.




Winter

Ja, so langsam macht sich der nahende Winter auch bei der Futterbeschaffung bemerkbar. Im Moment sind an meiner Sammelstelle noch ausreichend Blätter vorhanden, allerdings brauche ich jetzt sehr viel länger sie zu schneiden. Ich bin schon sehr gespannt wie sich die Futtersuche entwickelt, wenn erst mal Schnee liegt.
Bilder meiner Sammelstelle:
(Zeitunterschied: ca.7 Wochen)






Zeitraffervideo (10.12.2011):

Ich habe mich heute wieder an ein Zeitraffervideo gewagt. Durch eine falsche Kameraeinstellung flackert das Bild leider wieder ein wenig.


Dieses Mal habe ich extra etwas weniger gefüttert und die Kamera länger laufen lassen, damit auch ein Unterschied zu erkennen ist.
Die Kamera lief sechs Stunden lang und das Video besteht aus 2657 Einzelaufnahmen.


Anlagenupdate (07.12.11):

Ich habe in Verbindung mit einer Säuberungsaktion zwei neue Becken angeschlossen und meine lang ersehnten Lampen angeklebt.
Hier mal ein Tag und ein Nachtbild:



Durch die Länge des linken Glasbeckens sind alle Becken etwas nach rechts verschoben.


Zweigpilze (16.12.11):

Leider wurden alle Zweigpilze bisher immer wieder abgebaut oder sind kaputt gegangen.
Jetzt jedoch habe ich einen Zweigpilz in einem Becken, in dem auch die Luftfeuchtigkeit stimmt, entdeckt. Es hat mich echt gefreut, dass sie nach so langem Warten endlich einen doch recht großen Zweigpilz angelegt haben.





Ich habe das Becken komplett abgedunkelt, damit sie ihre Ruhe haben.


Pilz spenden?

Ich habe aus Interesse den Versuch unternommen, der Atta cephalotes Kolonie Fremdpilz anzudrehen. Dieser Fremdpilz kam von meiner etwas kleineren Atta sexdens Kolonie. Den Pilz habe ich in ein vorbereitetes Pilzbecken gegeben und gehofft sie bauen darauf auf. Leider war dem nicht so, stattdessen zerpflückten sie den Pilz und klebten ihn an die Scheiben.
Ich bin mir nicht sicher, ob es daran lag, dass der Pilz von einer anderen Blattschneiderameisenart war. Oder sie haben ihn einfach abgelehnt, weil sie ihn nicht brauchten.


Weihnachten

Natürlich hatten auch meine Attas, in Form von Mandeln, ihre Freude an Weihnachten. Die Mandeln erkannte man einen Tag später auf dem Zweigpilz, der erfreulicherweise weiter gewachsen ist.
Ein aktuelles Bild des Zweigpilzes:



Rot gekennzeichnet, die eingearbeiteten Mandelstückchen:



Am nächsten Morgen durfte ich mich über einen weiteren Zweigpilz freuen.
Leider im Müllbecken:



Auch hier sind bei genauerem Hinsehen kleine Mandelstückchen zu erkennen.


Diagramm zum Pilzwachstum (Januar 2012)




Pilzupdate (03.01.12):

Eigentlich wollte ich nicht jeden Zweigpilz hier aufführen, da sie wie weiter oben schon beschrieben, sehr häufig wieder verschwinden. Da sich ein paar Zweigpilze jetzt aber schon etwas länger halten, werde ich sie doch in meinen Haltungsbericht aufnehmen.



Zweigpilz 2:



Zweigpilz 3:



Zweigpilz 4:



Komischerweise hängt die Größe nicht vom Alter ab. Manche Pilze werden innerhalb von zwei Tagen tennisballgroß und andere bleiben wochenlang tischtennisballgroß. Im Moment wird aber an allen Zweigpilzen mehr oder weniger stark gearbeitet.


Pilzupdate (10.01.12):

Eine Woche nach dem letzten Pilzupdate sieht man an den Zweigpilzen schon ein paar Veränderungen. Alle Zweigpilze sind weiterhin am Wachsen, manche mehr, manche weniger.

Zweigpilz 1:



Zweigpilz 2:



Zweigpilz 3:



Zweigpilz 4:



Hauptpilz:



Man sieht inzwischen auf der Seite, an der das Rohr angeschlossen ist, schon mehr von dem Pilz.
Da sich an ihm aber nicht mehr viel verändern wird, werde ich vorerst aufhören über ihn zu berichten.


Ausbruch (17.01.12):

Kaum daheim, kamen mir auch schon ein paar total verwirrte Arbeiterinnen entgegengekrabbelt.
Auf dem Deckel des Pilzbeckens stolzierten etwa 30 weitere Kolleginnen herum und warteten nur darauf die Weiten des Zimmers erkunden zu können.
Daraus wurde nichts. Das Loch im Deckelgitter war dann doch recht schnell ausgemacht und gestopft.
Sie haben, wie schon öfter von anderen Haltern gehört, das Gitter einfach durchgebissen.
Offensichtlich passiert das nicht nur bei futtersuchenden Kolonien, sondern auch einfach so aus Interesse der Kleinen.
Insgesamt sind etwa 100 Arbeiterinnen entkommen.
Hier das Loch:



Hier kann man erkennen, dass dieses Loch nicht die einzige beschädigte Stelle ist:



Und da winkt sie uns ganz frech zu:



Bei der nächsten Gelegenheit werde ich den Deckel wohl durch einen anderen tauschen müssen. Dazu werde ich dann aber nochmal ein Update schreiben.
Bis dahin dichte ich mit Klebeband ab.


Pilzupdate (17.01.12):

Eine weitere Woche später…

Diesmal mit aktuellem Anlagenbild:



Zweigpilz 1:



Zweigpilz 2,3:



Zweigpilz 4:



Becken 2 und 5 werden als Abfall-, 7 und 8 als Futterbecken genutzt.


Pilzupdate (24.01.12):

Die Pilze wachsen weiter, jedoch ist es durch die bisher erreichte Größe schwerer zu sehen.
Der Blattkonsum blieb etwa der Gleiche, wie im Anlagenbild zu sehen, zwei volle Zylinder am Tag.



(Bitte beachten, dass ein Anlagenbild vom 17.01.12 verwendet wird.)

Zweigpilz 1:



Zweigpilz 2,3:



Zweigpilz 4:




Honigwasser

Zu Anfang ein kleines Bild:



Die Arbeiterinnen trinken pro Tag etwa 10ml Honigwasser und der Andrang auf die Tränke ist enorm.
Ein paar Ameisen sind offensichtlich durch die Tränkenöffnung in den Tank gezogen worden.
Füttert man regelmäßiger Honigwasser nimmt die Zahl der verunfallten Ameisen ab.
Man könnte das Problem natürlich mit Gittern lösen, aber ihr wisst ja was Attas von Gittern halten.
Und wenn hinter dem Gitter dann auch noch Honig auf sie wartet, werden bestimmt gerne mal die großen Supermajore/Soldaten geholt.


Milben

Bedauerlicherweise musste ich heute (29.01.12) feststellen, dass beide meiner Atta Kolonien von Milben befallen sind.
Bislang gehe ich davon aus, dass die Milben die Entwicklung der Kolonie nicht sehr stark beeinflussen. Ich hoffe, dass ich richtig liege und die Milben auch schon länger an meiner Kolonie hängen.
Ich werde die Entdeckung des Milbenbefalls in meinem Diagramm zum Pilzwachstum markieren.
Natürlich werde ich Versuche unternehmen, die Milben wenigstens ein bisschen einzudämmen.




Pilzupdate (31.01.12):

Das Wachstum wurde diese Woche, durch meinen Versuch ihnen Kirschlorbeer anzudrehen, etwas verlangsamt.
Sie lassen einfach nicht von ihren Brombeerblättern ab.
Ob Brombeerblätter nun durch Dornen schwerer zu beschaffen sind oder nicht, interessiert die Ameisen nicht.
Alle Pilze sind weiter gewachsen, hauptsächlich nach oben.



(Bitte beachten, dass ein Anlagenbild vom 17.01.12 verwendet wird.)

Zweigpilz 1:



Zweigpilz 2,3:



Zweigpilz 4:



Zweigpilz 5:




Neuer Deckel für das Hauptbecken (04.02.12)

Wie schon erwähnt, hatte ich seit dem Ausbruch am 17.01.12 vor, einen neuen Deckel auf das Hauptbecken zu setzen.
Ich habe mich für einen Schiebedeckel entschieden, da so der Austausch problemloser funktionieren wird. Wenn ich den Deckel auf das Becken schiebe, können sich keine Arbeiterinnen dazwischen klemmen und damit anderen Ameisen den Weg freimachen.

Herstellung:

Benötigtes Material waren eine Plexiglasscheibe, ein Aluwinkel und doppelseitiges Klebeband.
Leider musste ich feststellen, dass Silikon auf Plexiglas keine Haftung findet.
Alles auf Maß gesägt/geschnitten:





Und verklebt:



Danach wurden 0,9mm Löcher gebohrt, was sich wiedermal als wirklich sehr aufwändig erwies.



Damit war der Deckel fertiggestellt und einsatzbereit.

Austausch:

Der Austausch ging nur wenige Sekunden, in denen aber trotzdem ca. 50-100 Arbeiterinnen entkamen. Sie wurden danach mühsam wieder eingesammelt und zurück in die Anlage gesetzt.



Danach mit transparentem Klebeband fixiert, ist der Deckel hoffentlich komplett Ameisendicht.

Der alte Deckel:




Schwierigkeiten bei der Futterbeschaffung (05.02.12)

Das erste Mal dieses Jahr, habe ich wirklich Probleme beim Beschaffen von frischen Blättern.
Bei diesen Temperaturen gefrieren und vertrocknen sogar die Brombeerblätter.
Als Ersatz müssen jetzt Äpfel, Weintrauben, Mandeln und hauptsächlich Haferflocken dienen.
Das Wachstum wird aber wahrscheinlich trotzdem gehemmt sein.
Das nehme ich auch als Anlass, die Zweigpilzupdates nur noch alle zwei Wochen zu schreiben.
Ich werde im Pilzdiagramm eine Markierung anbringen.









Update (12.02.12):

Jetzt nach einer fast futterlosen Woche ist der Pilz um etwa 1 – 1,5 L geschrumpft.

Ein paar alte Stechpalmenblätter haben mir zwar ein wenig weitergeholfen.
Die Haferflocken können die Blätter bei weitem nicht ersetzen.
Honig wird angeboten, um die Ameisen am Pilzfressen zu hindern.



Ich hoffe der Frühling beeilt sich.


Pilzupdate (14.02.12):

Weiterhin wurde nur Pilz abgebaut, einzige Nahrungsquelle bleibt Kirschlorbeer.
Insgesamt sind bisher schätzungsweise 2 Liter Pilzmasse verloren gegangen.
An der weißen Färbung der Pilze ist zu erkennen, dass kaum frischer Blattbrei aufgetragen wurde.



(Bitte beachten, dass ein Anlagenbild vom 17.01.12 verwendet wird.)

Zweigpilz 1:



Zweigpilz 2,3:



Zweigpilz 4:



Zweigpilz 5:

Wegen Nahrungsmangel wieder abgebaut.

Hauptpilz:




Milbenbekämpfung – Versuch 1 (16.02.12)

Ich habe den Tipp bekommen, dass Milben den Geruch von Pfefferminz nicht mögen.
Angeblich hat Pfefferminzblätter verfüttern schon eine Kolonie milbenfrei „gestunken“. Ich bin mir nicht sicher, ob man die Milben wirklich so einfach wegbekommen kann. Leider habe ich keine anderen, vielversprechenderen Möglichkeiten.
Für 6€ im Pflanzenfachhandel erworbene Pfefferminzpflanzen.



Ich hoffe das wächst wieder nach.
Im Sommer werde ich diese oder neue „Büsche“ im Garten einpflanzen, damit ich irgendwann auch über längere Zeit damit füttern kann.


Die drei Pfefferminzpflanzen, zumindest was von ihnen übrig ist, sind jetzt im Treibhaus eingepflanzt. Bis zum Sommer wollte ich dann doch nicht warten.




Pilzupdate (28.02.12):

Nach einer 32km Radtour hatte ich vergangene Woche endlich wieder zwei Tüten voller Blätter, unter anderem auch Brombeerblätter.
Jetzt sehen die Becken zur Abwechslung mal wieder so aus:



Auf die Zweigpilze wird wieder Blattbrei aufgetragen, der Hauptpilz wird vernachlässigt.



(Bitte beachten, dass ein Anlagenbild vom 17.01.12 verwendet wird.)

Zweigpilz 1:



Zweigpilz 2,3:



Zweigpilz 4:



Zweigpilz 5:

Ein neuer Zweigpilz wurde wieder angelegt. Als Grundgerüst wurde ein Ast missbraucht.



Hauptpilz:

Der Hauptpilz hat mittlerweile ca. 5-6 Liter an Masse verloren.




Pilzupdate (27.03.12):

Der Hauptpilz ist seit schätzungsweise 2 Wochen komplett verschwunden.
Wie auch schon oft in der Natur beobachtet wurde, wird jetzt auch bei mir die ehemalige Pilzkammer zu einer Abfallkammer umfunktioniert.



(unten in der Mitte ist heller/frischer Pilzmüll zu sehen, an den Scheiben weiter oben dunkler/alter Pilzmüll)


Meiner Meinung nach ist das Abfallmanagement eine der interessantesten Eigenschaften der Blattschneiderameisen.
Noch dazu entstehen beim Stapeln oft spektakuläre Gebilde.
Das kann auch mal innerhalb von ein paar Stunden passieren.



Ausgeklügelte Gänge und Tunnel werden angelegt. Diesem Müllhaufen ist das auf den ersten Blick nicht anzusehen.
Dabei gilt es unter anderem den Durchgang weiter zu optimieren.

Für den plötzlichen Verlust des Ursprungspilzes mache ich vorerst meinen selbstgebauten Deckel verantwortlich, der die Feuchtigkeit trotz Lüfter nicht zu genüge entweichen ließ.

In den letzten Tagen werden vermehrt Haferflocken angenommen.
Ab und zu gibt es dann zur Belohnung auch Mandelplättchen. :)



Die Begeisterung ist jedes Mal riesig, hastig wird mit dem Eintragen begonnen.





Das linke Brett wurde schräg in den Schrank eingesetzt, um die Röhren zu entlasten.

Pilz 1:



Pilz 2,3:



Pilz 4:



Pilz 5:

Der neue Pilz hat sich trotz weiter andauerndem Blätterengpass gut entwickelt.



Desweiteren wurden 5 kleine Pilze angelegt, bei denen ich mir aber ohne Blätter kein Fortbestehen vorstellen kann.





Pilzdiagramm (01.04.12):

Hier das dritte Diagramm.




Pilzupdate (24.04.12):

Weitere vier Wochen und es hat sich immer noch nicht viel getan.
Die Brombeeren lassen auf sich warten.
Zeitweise habe ich Blätter von kleinen Bäumchen verfüttert, aber ich will ja nicht den ganzen Baumnachwuchs roden.
Also heißt es weiter warten.



(Bitte beachten, dass ein Anlagenbild vom 27.03.12 verwendet wird.)

Pilz 1:



Pilz 2,3:



Pilz 4:



Pilz 5:



Zwei der kleinen Pilze haben sich durchgeschlagen und drei weitere sind wieder neu angelegt worden.
Sogar auf der Brücke würden sie gerne Pilze züchten.



Das Hauptbecken wird nach wie vor als Müllplatz genutzt.




Update (22.05.12):

Also zu Anfang mal die Futterlage.
Seit einer Woche steht der Kolonie wieder alles was sie brauchen zur Verfügung.



Meine Sammelstellen haben sich auch wieder erholt.



Demnach geht es auch mit den Pilzen bergauf.
Alle Pilze sind wieder von einer grauen Blattbreischicht bedeckt.



(Bitte beachten, dass ein Anlagenbild vom 27.03.12 verwendet wird.)

Vor dem Fotografieren wurden weiße Rosenblüten verfüttert.



Pilz 1:



Pilz 2,3:



Pilz 4:



Pilz 5:



Pilz 6:



Pilz 7:



Die Zweigpilze innerhalb eines Beckens habe ich jeweils nur als einen gezählt, da diese früher oder später zusammenwachsen werden.
Somit gibt es jetzt 5 nennenswerte Pilze.

Ich konnte die letzten Wochen große Bruttransporte beobachten.
Später wurde die Brut in Becken 8 auf dem Boden in Häufchen eingeteilt.
Ich denke es handelt sich um die Brut die aus Pilz 4 gerettet wurde.
Schätzungsweise 200-300 Stück.



Gelagert wird die Brut in den Pilzen. (Bildmitte)




Pilzupdate (29.05.12):

Seit dem letzten Update ist nur eine Woche vergangen, aber es hat sich einiges getan.



(Bitte beachten, dass ein Anlagenbild vom 27.03.12 verwendet wird.)

Mit den Blattmassen wird auch viel Feuchtigkeit eingetragen, deshalb die beschlagenen Scheiben.

Pilz 1:



Pilz 2,3:



Pilz 5:



Pilz 6:



Pilz 7:



Pilz 8:




Brutfotografie:

Die gesamte Brut schätze ich im oberen 4-stelligen Bereich.
In allen Pilzen kann man in fast jeder Kammer nach außen hin Brut entdecken.
Auf dem letzten Bild bei genauem hinsehen zu erkennen, Brut auf der Brücke.
Die Gelegenheit habe ich sofort genutzt und habe die Brut mit Hilfe eines gebogenen Löffels herausgeholt:



Das Ganze hatte einen kleinen Ausbruch zur Folge.
Ca. 100-150 entkommene Arbeiterinnen.
Die Gattung Atta verteidigt ihre Brut mit dem Leben, das habe ich zu spüren bekommen.
Schwierig war es die Brut aus dem Becken zu bekommen und noch viel schwerer war es die Brut später von ihren Leibwächtern zu trennen.
Sie hielten die Brut so fest zwischen den Mandibeln, dass ich sie kaum entfernen konnte.
Nur durch Ablenkung ist mir später eine Trennung gelungen.













Beginnende Pigmentierung einer Nacktpuppe (Soldatin):





Pilzdiagramm (31.05.12):




Update (19.06.12):

Drei Wochen sind seit dem letzten Update vergangen.
Und ich bin das erste Mal seit Beginn meiner Blattschneider-Haltung richtig ratlos.
Vergangene Woche sind innerhalb von 48 Stunden 60% des Pilzes eingegangen.
Die Atta cephalotes sind aber nicht die einzigen Betroffenen. Meine Atta sexdens und Camponotus ligniperdus hat es sogar schlimmer getroffen.
An der Temperatur kann es nicht liegen, hier ist es immer kühl genug.
Sauerstoff kam bis jetzt auch immer genug in die Becken.

Die Pilze die noch übrig sind, sehen schlecht aus und wachsen nicht mehr.
Sämtliches Futter wird abgelehnt.

Durch die zusammengefallenen Pilze fällt jetzt eine große Menge Müll an.
Normalerweise sollten die Ameisen den Müll aber nicht nahe an den Pilzen lagern. Da Christian, ein Nutzer aus dem Ameisenforum, das Fehlverhalten meiner Kolonie auch schon mal bemerkt hatte, wird jetzt die erste Konsequenz ein neues Müllbecken sein. Dieses Müllbecken wird sich ca. 2,5 Meter von dem Nestbereich entfernt befinden. Außerdem wird das Becken gut belüftet und mit einer Heizmatte ausgestattet sein, falls mal viel nasser Müll anfällt.

Wenn alles gut läuft sollte so der Müll aus meiner Anlage verbannt werden.

Später soll an den Anschluss des Nestteils die besagte Aufgangssäule angeschlossen werden, das Müllbecken wird dann einen anderen Anschluss bekommen.
Zu Anfang mal die selbstgebastelten Ecken, durchsichtig damit ich überall Einblick habe.
Im 45 Grad Winkel auseinandergesägt



und dann mit Sekundenkleber (ohne giftige Dämpfe) zu einer Ecke geklebt.
Drei Ecken habe ich hergestellt, zwei benutzt und eines zum Test auseinandergebrochen.



An die Anlage angeschlossen ergibt das insgesamt 2,5m Laufweg bis in die Mitte des Zimmers. Dort steht dann das 30x20x20cm große Müllbecken.

Eigentlich sollte es ein 40x30x30cm Becken werden, welches aber bei dem Versuch den Gips mit einem Schraubenzieher zu entfernen…
…blöde Geschichte.

Die beiden Lüfter sind mit kleinen Filzstücken beklebt, damit die Vibrationen ein bisschen gedämpft werden.



Ein Lüfter drückt Luft in das Becken, der andere zieht sie wieder heraus.
Nur aus Interesse habe ich mal die Nase über die Lüfter gehalten.
Die Ameisen riechen genau wie ihr Pilz.
Es mag an der Liebe zu den Ameisen liegen, aber ich finde er gehört zu den besten Gerüchen die ich kenne.

Zwei Skizzen, gezeichnet mit dem 3D-Programm „SketchUp“.
So könnt ihr euch vielleicht besser ein Bild von der Lage machen.





Das Rohr geht in die zweite Etage von oben. Stellt euch den Anschluss einfach eins weiter unten vor.

Ja, jetzt kommt der schöne Teil der Arbeit.
An die Anlage anschließen und sehen/fotografieren was passiert.

Einen Ansturm hatte ich zwar erwartet, aber was dann kam hatte ich selbst noch nie gesehen.
Innerhalb von fünf Minuten war die neue Röhre und das Becken mit hunderten Ameisen gefüllt. Im Müllbecken fallen sie teppichweise von den Glaswänden.



Ein paar Eindrücke in bewegten Bildern.

Das hat mir wieder bewusst gemacht, was ein Ausbruch für Folgen hätte.
Wäre ja nicht das erste Mal...

An einer guten Belüftung arbeite ich nach wie vor, die Ergebnisse sind mäßig.
Hier die bisher beste Lösung, mit einem wechselbaren Gitter.
Das Gitter auf einen Ring geklebt:



Der eigentliche Deckel:



Die Nut in dem Deckel, um den Gitterring reinlegen zu können:



Und wie beides später eingesetzt wird:



Warum das Ganze?
Die Plexiglasdeckel mit Belüftung sind sehr teuer und ich möchte nicht jedesmal einen komplett neuen Deckel kaufen, wenn das Gitter kaputt ist.

Den Deckel muss ich also nur einmal bezahlen.
Den Gitterring und das Gitter kann ich so oft tauschen wie die Ameisen ihn zerstören. (1,5€ – 2€)


Anlagenupdate (21.06.12):

Zwei Tage sind seit dem Anschließen des neuen Beckens vergangen.
Ob das neue Becken nun eine gute Entscheidung war, bleibt abzuwarten.
Auf jeden Fall kann ich jetzt schon mal ein paar unschöne Dinge erkennen:

  • Seit dem Anschließen sind in diesem Becken hunderte Ameisen verendet.
  • Das Paraffinöl wurde einfach „abgelaufen“ und der Deckel wird heiter belaufen, was mir das Öffnen schwer macht.
  • Ich kann hören wie die Soldaten das Gitter zerstören, also auf Dauer brauche ich auch hier einen neuen Deckel.
  • Wenn sich die Sterberate einpendelt und das Becken tatsächlich als Müllplatz genutzt wird, könnte ich mit dieser Situation leben.

    So lange und oft habe ich darüber nachgedacht, aber ich komme einfach nicht auf eine Todesursache die mit dem Becken in Verbindung steht.
    Ich gehe davon aus, dass es sich um sterbende Arbeiterinnen handelte, die einfach möglichst weit weg vom Nest wollten.
    Der Andrang ist jetzt keineswegs mehr so hoch wie am Anfang.

    Besonders sind mir die vielen Soldaten, die im Becken umhergelaufen sind, aufgefallen.
    In den anderen Becken treten diese so gehäuft normalerweise nicht auf.
    Wenn ich füttere, rücken in der Regel nur 3-4 Soldaten an.
    In dem neuen Becken waren es etwa 20 - 25 Soldaten.

    Die Leichen wurden etwa 2cm hoch gestapelt, das beruhigende dabei, es sind fast nur sehr dunkle Ameisen verstorben.



    Desweiteren wird die neue Röhre zum Pilzanbau missbraucht. Darüber bin ich aber eigentlich sogar froh.



    Die Ecke habe ich mit durchsichtigem Klebeband gesichert.




    Im Moment ist halt alles etwas anders.


    Pilzupdate (26.06.12):

    Seit dem letzten Pilzupdate sind 4 Wochen vergangen.
    In den letzten Tagen hat sich die Lage gebessert, Blätter werden wieder angenommen.
    Man kann sehen, dass auf die noch vorhandenen Pilze wieder aufgebaut wird.



    (Bitte beachten, dass ein Anlagenbild vom 27.03.12 verwendet wird.)

    Pilz 1:



    Pilz 2,3:



    Pilz 5:



    Pilz 6:



    Pilz 7:



    Pilz 8:



    Pilz 9:



    Anlagenupdate (26.06.12):

    Seit dem letzten Anlagenupdate sind fünf Tage vergangen.
    Die Lage hat sich etwas beruhigt.
    Das neue Becken wird jetzt normal belaufen und die Sterberate hat sich auch wieder normalisiert, ich kann kaum ein wachsen des Leichenhaufens erkennen.
    Pilzabfall wird dort immer noch nicht gelagert.

    Makrofotografie

    Netterweise hat sich jemand dafür interessiert wie genau ich meine Makros mache.
    Deshalb zeige ich euch, in der Hoffnung dass es noch jemand anderen interessiert, wie die Situation genau aussieht.




    Heute ist es dann auch das erste Mal passiert, dass ein paar Arbeiterinnen über mein Objektiv entkommen konnten bzw. die Kamera unsicher machten.
    Hier ein paar Bilder, tatsächlich haben die Aufnahmen nicht länger als 4 Minuten gedauert.

















    Die Methode ist natürlich nur bei Blattschneiderameisen sinnvoll. Bei anderen Arten entnehme ich eine oder mehrere wenige Arbeiterinnen und setze sie auf ein Blatt das von sowas hier gehalten wird.



    Das kann dann so aussehen, den Hintergrund kann man natürlich noch anders gestalten.



    Anlagenupdate (15.07.12):

    Das externe Müllbecken musste ich wegen Ausbruchsversuchen wieder von der Anlage trennen.
    Der darin befindliche Leichenhaufen wird für ein Fotoprojekt benutzt.
    Damit war das Becken nur 26 Tage an die Anlage angeschlossen.
    Außerdem konnte ich das Glasbecken 1 durch einen Zylinder ersetzen und damit 2,7kg Müll aus der Anlage entfernen.
    Hier die neue Übersicht:



    Jetzt befinden sich auch alle Becken in der richtigen Position.
    Becken 1 und Becken 8 werden nun als Futterbecken genutzt.
    Einige von euch wissen schon, dass bei mir demnächst ein 4-wöchiger Florida-Urlaub ansteht.
    Dieser Aufbau, links/rechts Futterbecken und den Rest nicht anfassen, soll den beiden Betreuern die Arbeit erleichtern.
    Am 24.07 kommt mein letztes Pilzupdate vor dem Urlaub.

    Pilzupdate (24.07.12):

    Die Kolonie legt wieder das gewohnte Schneideverhalten an den Tag, die Pilze wachsen und ich bin mehr als zufrieden.



    Pilz 6:



    Pilz 7:

    Pilz 8:



    Pilz 9:



    Pilz 10:



    Pilz 11:



    Pilz 12:



    Pilz 13:



    Ich hoffe ich kann euch in meinem nächsten/übernächsten Update ein neues Konzept präsentieren, dabei sollen die Becken die Hauptrolle übernehmen.

    Pilzdiagramm (31.07.12):

    Hier sieht man sehr gut die starken Schwankungen der Pilzmasse.
    So kann man sich auch besser vorstellen wie stark die Kolonie in kurzer Zeit wachsen könnte.
    Was diesen Tiefgang ausgelöst hat, weiß ich nicht.



    Am 30.06.12 konnte ich die Atta cephalotes Königin zum ersten Mal sehen, hier ein Bild durch die Acrylglasröhre gemacht:



    Update (22.08.12):

    Es geht um die Versorgung während meiner Abwesenheit.

    Zuerst will ich gesagt haben, dass man eine Atta-Kolonie normalerweise nicht alleine lassen sollte.
    Meine Kolonie ist keine Gründerkolonie und der Halter muss im Regelfall nur Blätter in die Becken werfen.

    Die Futterbeschaffung habe ich bereits vor Abreise geregelt.
    Mit Familie und Freunden habe ich 13 Einkaufstüten Blätter gesammelt und eingefroren.

    Gefüttert wird jeden Abend.
    Alle paar Tage teilt mein Cousin, der mich übrigens zu dem Hobby gebracht hat, mir Informationen wie Pilzmasse, Pilzfarbe und Verhalten mit.

    Vor ca. einer Woche waren dann beide Futterbecken zur Hälfte voll.
    Mein Cousin hat dann eine Anlagenerweiterung ins nächste Stockwerk meiner Anlage vorgenommen während ich per Videoübertragung zugesehen habe.
    Dort stehen nun zwei Becken in denen gefüttert wird.

    Alles läuft gut, die Kolonie und die Pilze wachsen und Unfälle gab es bisher auch nicht.


    Pilzupdate (29.08.12):

    Wieder zurück aus Florida natürlich zuerst ein Update.
    Wie erwartet, gewachsene Pilze und fitte Ameisen.

    Leider hat mir die Zeit bisher nicht gereicht um die Anlagenerweiterung vorzunehmen.

    Nun dann zu der bereits beschriebenen Konstruktion die mein Cousin aufgebaut hat.
    So sieht das Ganze aus.



    Scheinbar haben sie keine Probleme die Röhre ohne Hilfe hinaufzukommen.
    Brut und Pilz wird hinaufgetragen und Blätter hinuntergetragen.
    Natürlich war dieser Aufbau nur provisorisch.
    Die Becken weiter rechts werden schlechter mit Blättern versorgt, hier zu sehen.



    Dazu werde ich im Anlagenupdate eine Lösung vorstellen.

    Pilz 6:



    Pilz 8:



    Pilz 9:



    Pilz 10:



    Pilz 11:



    Pilz 12:



    Pilz 13:



    Pilzdiagramm (30.08.12):



    Update (31.08.12)

    Gestern war der mit Abstand unglücklichste Tag in meiner Haltung.
    Nachdem mein Cousin mir bei der Anlagenerweiterung geholfen hat, ist die Erweiterung nun bald abgeschlossen.
    Das Zimmer war dementsprechend voller Sägereste, Krümel und eben unaufgeräumt.
    Außerdem mussten wir einen Teil der Anlage kurz entfernen, dabei sind etwa 5-10 Arbeiterinnen entkommen.

    Da ich noch auf amerikanische Zeit eingestellt bin, habe ich in der Nacht um 4:30 Uhr noch nicht geschlafen sondern eine Dokumentation angesehen.

    Mir krabbelte eine Atta Arbeiterin über den Fuß. Natürlich ging ich davon aus, dass diese von den Umbauarbeiten stammt. Als ich die Arbeiterin in die Anlage zurücksetzen wollte, trete ich barfuß auf den vermeintlichen Sägespänen herum. Ich schaue weiter meine Dokumentation.

    Glücklicherweise sehe ich mir die Anlage kurz danach nochmal etwas genauer an.
    Licht an und das Ausmaß wurde klar.
    Hunderte Arbeiterinnen bildeten eine ca. 4m lange Straße mit Verzweigung außerhalb der Anlage.
    Reisegepäck, Kamerataschen, Werkzeugkisten, Rucksack sind voller furagierender Attas.
    Die Tüte Blätter auf der anderen Seite des Zimmers haben sie nicht gefunden, obwohl ein paar schon das Zimmer verlassen wollten.

    Da hat wirklich nichts mehr geholfen, der Staubsauger musste her.
    Mir hat es wirklich weh getan so viele von meinen Attas einzusaugen.
    Ich habe danach versucht sie aus dem Staubsauger zu retten, da war aber nichts mehr zu machen.

    Grund für den Ausbruch war ein Wattestopfen ganz rechts in der Anlage, Becken 8.

    Auf ein paar Sekunden/Minuten kam es dann auch nicht mehr an, nachdem das Loch gestopft war.
    Da war auch ein bisschen Zeit für ein paar Fotos.



    Der undichte Wattestopfen, nachdem ich den Ausgang mit einem Gummistopfen gesichert hatte.



    Die Straße nach unten…



    Die Soldaten können einem echt Angst machen…



    Die Bohrung durch die später die Verbindung zu meiner „Aufgangssäule“ gesteckt wird. (von außen)



    Das vergesse ich garantiert nie wieder…

    Anlagenupdate (15.09.12):

    Es ist endlich so weit, meine Anlagenerweiterung ist fertig.
    Nun sind es 17 angeschlossene Becken.



    Die Stockwerke werden durch eine 200x20x20cm Säule (rechts) miteinander verbunden.
    An der Säule sind zehn Anschlüsse vorhanden.

    Gelaufen wird innen an einem weißen Kunststoffzylinder den ich vorher angeraut habe.





    In dem weißen Zylinder sind kleine Magneten versenkt die es erlauben die Brücken zu befestigen.



    Ebenfalls schon angesprochen, ich wollte eine Lösung für das „Stau-Problem“ präsentieren.
    Wie ihr auf dem oberen Bild schon sehen könnt, sind jetzt weitere Rohre in der Anlage verbaut.
    Die Ameisen haben jetzt eine Ausweichmöglichkeit und müssen nicht mehr durch jedes Becken laufen.





    Pilzupdate (25.09.12):

    So nun das erste Update in neuer Form.
    Es wird keine genauen Angaben mehr über die Pilzmenge geben, bei mehr als acht Pilzen würde das keinen Sinn mehr ergeben.
    Es gibt nur noch Pilz klein (1-2L), Pilz mittel (2-4L) und Pilz groß (4-6L).
    Sobald sich in einem Becken etwas ändert wird das in den Haltungsbericht aufgenommen.



    (Bitte beachten, dass ein Anlagenbild vom 15.09.12 verwendet wird.)

    Becken 1 wird zu Becken B1.
    Becken 2 wird zu Becken B2.
    Becken 3 wird zu Becken B3.
    Becken 4 wird zu Becken B4.
    Becken 5 wird zu Becken B5.
    Becken 6 wird zu Becken B6.
    Becken 7 wird zu Becken B7.
    Becken 8 wird zu Becken C8.

    Zu Anfang gehe ich nochmal alle Becken durch.

    Becken A1:



    Becken A2:



    Becken A3:



    Becken A4:



    Becken A5:



    Becken A6:



    Becken A7:



    Becken A8:



    Becken B1:



    Becken B2:



    Becken B3:



    Becken B4:



    Becken B5:



    Becken B6:



    Becken B7:



    Becken B8:



    Becken C8:



    Insgesamt:

    Die Aufgangsröhre wird blöderweise zum lagern von Pilzmüll missbraucht.



    Dafür wird sich auch eine Lösung finden.

    Pilzdiagramm (29.09.12):



    Pilzupdate (02.11.12):

    Die Kolonie wächst ein bisschen, schrumpft wieder, wächst wieder...
    Ich vermute, dass die Belüftung dabei eine Rolle spielt.



    (Bitte beachten, dass ein Anlagenbild vom 15.09.12 verwendet wird.)

    Becken A1:



    Becken A5:



    Becken A6:



    Becken A8:



    Becken B1:



    Insgesamt:

    Langsam aber sicher füllt sich die Aufgangsröhre...



    Pilzdiagramm (02.11.12):



    Update (08.12.12):

    Nun, wieder das altbekannte Problem mit den Blättern im Winter.
    Der erste Schnee bleibt liegen und erschwert mir das Blättersammeln, im Pilzdiagramm markiert.
    Ihr habt vielleicht gemerkt, die Updates kommen unregelmäßig, viel gibt es nämlich nicht zu schreiben, deshalb berichte ich nach Bedarf. Der Grund für dieses Update ist ein merkwürdiges Verhalten der Ameisen. Verändert hat sich nur ein einziges Becken, A8.



    (Bitte beachten, dass ein Anlagenbild vom 15.09.12 verwendet wird.)

    Becken A8:



    Insgesamt:

    Um wenigstens einen kleinen Ersatz für die Blätter zu bieten, verfüttere ich derzeit Haferflocken, das ging auch schon eine Weile lang gut.
    Nun aber scheint es so, dass die Ameisen in dem Futterbecken nicht mehr die Wände erklimmen können. Eine Massenansammlung, viele sind schon verstorben, in Becken A7.



    Als erstes hätte ich auf feinen Staub von den Haferflocken getippt. Allerdings habe ich schon öfter Haferflocken verfüttert und sowas noch nie beobachten können.



    Die Ameisen schichten sich regelrecht übereinander, in den unteren Schichten bewegen sich die Ameisen kaum noch.
    Die oberen Schichten werden von den unteren, die wenigstens irgendwo Halt suchen, wieder heruntergezogen.



    Einfach nur ein riesiger Stau wegen Andrang auf die Haferflocken und einem schlechten Röhren/Beckensystem?
    Sorgen um die Stabilität der Kolonie braucht man sich auf keinen Fall machen, dazu müssten schon ein paar mehr Ameisen verwickelt sein.

    Als Gegenmaßnahme werde ich ein paar Stöcke zum klettern anbieten und Honig-Wasser in diesem Becken füttern, damit die Ameisen nicht verhungern.

    Pilzdiagramm (01.12.12):



    Nachtrag (08.12.12):

    Bis zum Abend waren nahezu alle Ameisen in diesem Becken, trotz zufüttern und Kletterhilfe, verstorben.
    Auf den toten Arbeiterinnen konnte ich eine weiße Staubschicht entdecken. Das wird wohl die Todesursache sein.
    Ich habe bisher immer so gefüttert, es gibt keinen Unterschied zu vorherigen Fütterungen.
    Parallel halte ich noch eine Atta sexdens Kolonie, die hat zur gleichen Zeit und genauso viele Haferflocken wie die Atta cephalotes Kolonie bekommen.
    Auch war die Tüte erst zur Hälfte leer, man kann also nicht von besonders viel Staub ausgehen.
    Hineingeschüttet habe ich sie ebenfalls wie bei den Atta sexdens und vor allem... wie immer!
    Die Atta sexdens verwerten die Haferflocken ohne auch nur eine verstorbene Arbeiterin und haben schon eine dicke weiße Haferflocken-Schicht auf ihrem Pilz.

    Ein befreundeter Halter bestätigte mir nochmal, dass er sehr oft und viel Haferflocken füttert und so ein Problem noch nie hatte.

    Pilzdiagramm (01.01.13):



    Update (14.01.13):

    Der Winter verlief bis heute optimal. Ich konnte wieder sehr viele Blätter sammeln und verfüttern.
    Allgemein läuft es in den letzten Wochen sehr gut, die Pilze wachsen schön. Es sind auch keine Pilze eingegangen seit dem letzten Update. Inzwischen schätze ich die Pilzmasse um einen weiteren Liter höher als auf dem letzten Diagramm, also 36 Liter.

    Update (20.01.13):

    Seit dem letzten Update hat sich nicht mehr viel getan.
    Es ist kalt draußen, es fällt und liegt Schnee.
    Ich konnte seit 14.01 keine Blätter mehr sammeln.
    Letztes Jahr bin ich aber auch durch den Winter gekommen.
    Wir werden sehen.

    Update (03.03.13):

    Nun ist schon eine ganze Weile vergangen seit dem letzten Update. Es hat sich zwar etwas getan, allerdings nichts Unerwartetes oder Neues. Letztes Jahr ist die Pilzmasse ebenfalls stark eingebrochen, als ich nicht durchgehend mit Blättern versorgen konnte.
    Deshalb nicht besonders überraschend, dass auch diesen Winter etwas Pilz abgebaut wird.
    Ich versuche das durch große Pausen zwischen den Fütterungen abzufedern.
    Ich habe das Gefühl, dass weniger Pilzmasse abgebaut wird, wenn man in Stößen füttert.
    Das ergibt eigentlich auch Sinn, weil die Ameisen sich auf die Durststrecke einstellen können und nicht plötzlich davon überrascht werden.



    So sieht ein Pilz aus, wenn er gerade am kaputtgehen ist. Sowas geht ganz schnell, innerhalb von mehreren Stunden/wenigen Tagen.



    Ein bisschen später:



    Die Müllhaufen sind natürlich voll mit neuem Müll.



    Alle Pilze haben fast die Hälfte an Masse eingebüßt. Das was übrig geblieben ist hat eine weiß-gelbliche Farbe. Kann man ja auf den oberen Bildern sehen.

    Als ich noch keine Blattschneiderameisen gehalten habe, war ich begeisterter Leser von Blattschneiderberichten. Mich hat immer ganz besonders begeistert wenn jemand seine Sammelstellen gezeigt hat. Irgendwie hat es mir das Ganze viel näher gebracht.
    Meine Sammelstellen sind, ausgerechnet jetzt, keine besonders großen Attraktionen, aber zeigen kann ich sie ja trotzdem.

    Hier habe ich bisher immer gesammelt, aber wie ihr sehen könnt, gibt es hier nicht mehr viel zu holen.





    Der nächste Weg führt direkt in den Wald hinein und dort sind dann etwas weiter verstreute Brombeersträucher.









    Heute war wirklich ein wunderschöner und sonniger Tag:



    Ich habe mir den Vorschlag, mit dem extra Diagramm für den Arbeitsaufwand, von DermitderMeise durch den Kopf gehen lassen, habe mich aber dagegen entschieden.
    Hätte ich diesen Vorschlag bzw. diese Idee von Anfang an gehabt, dann wäre das bis jetzt ein sehr interessantes Diagramm gewesen. Die Kolonie ist aber nun schon recht groß und fängt langsam an, meine Grenzen zu übersteigen. Das bedeutet, ich kann gar nicht mehr das beschaffen was die Kolonie bräuchte, um zu gedeihen wie in der Natur. Damit regelt nicht mehr die Kolonie den Arbeitsaufwand (hauptsächlich Futter suchen), sondern jetzt mache ich das.
    Deshalb erscheint mir ein solches Diagramm nicht mehr sinnvoll.

    Ich möchte den Haltungsbericht etwas zurückfahren. Die Kolonie ist jetzt vergleichsweise groß und die Ereignisse wiederholen sich. Natürlich werde ich immer wieder über die Kolonie informieren und auf Fragen antworten, aber eben in Kurzfassung und nicht mehr so häufig wie bisher.
    Pilzdiagramm und Anlagenerweiterungen poste ich weiterhin.

    Danke an alle die mir immer so ein schönes Feedback geben. :)

    Pilzdiagramm (01.03.13):



    Pilzdiagramm (01.04.13):



    Update (15.04.13):

    Wenn man zu lange an einem Stück nicht füttert, sind die Pilze zwar noch da und machen auch einen recht gesunden Eindruck, doch der Schein trügt. Ab einem gewissen Zeitpunkt nützt das Füttern nichts mehr, der Einbruch kommt trotzdem.
    In diesem Fall war der Einbruch unerwartet groß.
    Viele Arbeiterinnen sind gestorben, viel Brut wurde auf dem Müllhaufen entsorgt und das gebotene Grünzeug wurde auch nicht mehr angenommen.
    Die Hälfte der Becken wird nun nicht mehr genutzt, dort ist nicht eine einzige Ameise zu sehen.


    Aber wir sind schon seit ein paar Tagen auf dem Weg der Besserung.
    Die drei übriggebliebenen Pilze sind nun wieder mit grauer Blattmasse bedeckt und haben ein geschätztes Gesamtvolumen von über 6 Litern.

    Pilzdiagramm (01.05.13):



    Anlagenupdate (11.05.13):

    Bisher war das Füttern recht kompliziert und unpraktisch. Da über den Zylinderbecken nicht so viel Platz ist und ich die Bretter nicht wegen jeder Fütterung entfernen möchte, musste ich immer etwas quetschen und drücken. Wenn ich dann mal etwas zu viel Blätter in die Hand genommen habe, passten sie nicht in den Zylinder, waren aber schon voller Ameisen.
    Nun habe ich ein 50x50x50 cm Becken, an die zwei unteren der drei externen Ausgänge der Aufgangsröhre, angeschlossen.



    Zwei Skizzen für einen besseren Überblick:





    Nun brauch ich die Tüte nur noch über dem Becken umdrehen und fertig. Das Becken ist oben offen, ich muss daher nicht mal den Deckel öffnen. Als Ausbruchsschutz sind ca. 20 cm Paraffinöl an Seiten und Deckel angebracht.




    Gleich nachdem ich die Blätter in das Becken geworfen habe, strömen die Ameisen zu hunderten in das Becken.



    Nach ein paar Minuten tragen schon die ersten Arbeiterinnen Blattstücke nach draußen.



    In den jeweils fast 2 Meter langen Röhren sehr gut zu beobachten.



    ...und natürlich direkt auf die Pilze.



    Update (17.05.13):

    Ich kann jetzt wieder gut Blätter sammeln und bin dabei nicht mal auf die Brombeerbüsche angewiesen. Im Moment füttere ich viel Kastanienblätter. Wird prima angenommen und verwertet.
    Ich habe zwar das Gefühl, dass die Pilze davon vergleichsweise wenig wachsen, aber solange es angenommen wird...
    Inzwischen dürfte die Pilzmasse wieder über 20 Litern liegen.

    Pilzdiagramm (01.06.13):



    (Anlagen-)Update (08.06.13):

    Müllbecken

    Schon vor einiger Zeit wurde ich darauf aufmerksam gemacht, dass meine Kolonie ein ungesundes Verhalten an den Tag legt. Die Ameisen lagern ihren Müll direkt neben den Pilzen, innerhalb einer Kammer.
    Vielen Dank nochmals für diesen Hinweis!
    Nun bin ich mir nicht sicher wie das Problem anzugehen ist.
    Bei Atta colombica ist bekannt, dass sie den Müll außerhalb Nestes lagern, um den größtmöglichen Schutz vor Parasiten und Krankheiten zu gewährleisten.
    Bei Atta cephalotes wurde dieses Verhalten bisher, soweit ich informiert bin, nicht beobachtet.
    Kolonien von Atta cephalotes legen extra Müllkammern an und entsorgen den Müll in ebendiesen.
    Das heißt, auch in der Natur lagern die Ameisen ihren Müll innerhalb des Nestes, bloß eben in anderen Kammern.
    In meiner Haltung allerdings lagern sie beides in derselben Kammer, was wohl nicht ganz richtig ist.



    Mein erster Versuch das Problem zu beheben, war ein trockenes Becken weit weg vom Nest.
    Dort wurden sehr viele Tote abgelegt bzw. in dem Becken sind sehr viele Tiere verendet.
    Außerdem waren die Ausbruchsbemühungen unangenehm, sodass ich das neue Becken nach einiger Zeit wieder entfernte.
    Im Nachhinein bin ich zu dem Schluss gekommen, dass es doch eine gute, aber schlecht ausgeführte, Idee war und ich es nochmal versuchen möchte.
    Ein genaueres Anlagenupdate wird folgen, wenn alles gekauft ist.

    Interessante Beobachtungen, den Müll betreffend, mache ich schon seit einiger Zeit.
    Die linke Hälfte der Anlage, 8 der 17 Becken, werden schon seit einiger Zeit nur noch als Mülllager benutzt. Während die rechte Hälfte der Anlage ganz normal für den Pilzanbau genutzt wird.

    links:



    rechts:



    Interessanterweise sind beide direkten Zugänge, zu dem "Müllteil" der Anlage, verkapselt worden!
    Nur noch ein ganz kleines Loch lässt es zu, dass die Arbeiterinnen dort weiterhin den Müll verwalten.



    Sie haben zwar nur ihren eigenen Müll zum bauen, aber dieser scheint zu reichen.
    Ich vermute, dass sie damit den Fluss von gefährlichen Gasen zu den Pilzen verhindern wollen.

    Brücken

    Ich möchte noch kurz die Holzbrücken vom Anfang bzw. der B-Etage erwähnen. Dort dienten sie als Wegverkürzung, weil die Ameisen sonst jedes Becken hätten komplett durchlaufen müssen. Damals entschied ich mich für Holz, weil ich ohnehin schon viel Plexiglas verbaut hatte und die Anlage nicht noch steriler aussehen sollte. Im Nachhinein eine etwas blöde Wahl. Das Holz löste sich, bei der hohen Luftfeuchtigkeit und den vielen aggressiven Mandibeln, einfach auf.



    Futterbecken

    Das neue Futterbecken ist nun schon fast einen Monat angeschlossen und es zeigen sich erste Schwachstellen.



    Ich denke, dass die Arbeiterinnen an der angerauten, weißen Säule besser laufen können, als an der Innenseite der (markierten) Plexiglasröhre.
    Eine Lösung für das Problem beschreibe ich ebenfalls im nächsten Anlagenupdate.

    Update (08.06.13):

    Eine ausgewachsene Kolonie der Art Atta colombica erntet pro Jahr 835 bis 4550 m² Blattfläche. (Seite 28 Blattschneiderameisen - der perfekte Superorganismus von Bert Hölldobler und Edward O. Wilson)
    Ausgewachsen ist eine Kolonie der Art Atta colombica mit etwa 1 - 2,5 Mio. Arbeiterinnen. Eine Kolonie der Art Atta sexdens erst mit 5 - 8 Mio. Arbeiterinnen!
    (Seite 49 Blattschneiderameisen - der perfekte Superorganismus von Bert Hölldobler und Edward O. Wilson)

    Nun wäre doch interessant zu wissen, wie viel Quadratmeter Blattfläche sich in einer meiner Sammeltüten befinden?
    Gedient hat vorerst nur eine einzelne Tüte, durchschnittlich gefüllt, mit Kastanienblättern.
    Aufgeteilt wurde die Blattfläche dann in vier Dreiecke, so lässt sich das Verhältnis zwischen Blattfläche und den jeweils größten Einzelblättern errechnen.





    In einer meiner Sammeltüten, befinden sich etwa 125 Kastanienblätter, mit einer durchschnittlichen Gesamtblattfläche von 3,36 m².
    Natürlich ist das weder besonders genau, noch aussagekräftig. Trotzdem gibt es mir einen kleinen Überblick über die Situation.
    Bei einer ausgewachsenen Atta cephalotes Kolonie müsste man also mit mindestens 10 bis 12 gefüllten Tüten Blätter täglich rechnen.

    Milbenupdate:

    Ich habe nach langer Zeit mal wieder Arbeiterinnen dieser Kolonie fotografiert, um das Ausmaß des Milbenbefalls zu sehen. Die Anzahl der Milben pro Arbeiterin hat sich seit der Entdeckung vor 16 Monaten nicht verschlechtert, eher verbessert. Ich bin zuversichtlich, dass dieses Problem mit einer guten Belüftung zu bekämpfen ist.





    Pilzdiagramm (01.08.13):



    Anlagenupdate (14.08.13):

    Ich habe die Anlage um weitere Becken ergänzt, insgesamt umfasst die Anlage nun 25 Becken.



    (Foto vom 01.09.13)

    Auch auf der Übersicht kann man gut sehen, dass die Anlage nach Pilz und Müll getrennt ist.
    Die Zylinderbecken wurden bereits Monate zuvor gekauft und standen seitdem bereit.
    Dort stehen noch weitere 8 Zylinder.

    Update (27.08.13):

    Leider gab es heute einen Ausbruch, der noch glimpflich ausging.
    Entkommen sind circa 300-400 Arbeiterinnen, die später aufgesaugt werden mussten.

    Morgens kontrollierte ich nochmals die, erst vor kurzem erneuerte Ölschicht.
    Es war weder ein besonderer Andrang auf den Deckelrand, noch Schwächen an der Ölschicht zu erkennen.
    Glücklicherweise hatte ich schon Wochen vorher eine zugeschnittene Plexiglasplatte bereitgelegt. Die Platte lässt sich gut in das Aluminiumprofil des Deckels absenken.
    An den Rändern kann man die Platte erkennen:



    Mit dieser Platte konnte dann Schlimmeres verhindert werden.

    Ich war vor diesem Ausbruch schon sehr vorsichtig und habe es immer vermieden größere Risiken einzugehen. Dennoch war ich mir sicher, dass ich es schnell genug erkennen würde, wenn die Ameisen am Ausbrechen sind. - Keine Chance, der Ausbruch erfolgte innerhalb von 2 Stunden, ohne vorherige Anzeichen. Die Tiere liefen plötzlich, an mehreren Stellen, über das Paraffinöl als ob es nicht da wäre.
    In meiner bisherigen Ameisenhaltung hat mich dieses Erlebnis am meisten überrascht bzw. schockiert.
    Konsequenz: Offener Deckel nur noch zu Vorführungszwecken.

    Pilzdiagramm (01.09.13):



    Pilzdiagramm (01.11.13):



    Pilzdiagramm (01.01.14):



    Es gibt nicht viel zu schreiben, die Pilze werden kleiner, die Müllhaufen immer größer.
    Ich möchte aber gerne ein paar Makros von einer Major-Arbeiterin(ca. 15-16mm) und einer Minor-Arbeiterin(ca. 2-3mm) zeigen.























    Gefrierschrank:

    Um den immer wiederkehrenden Einbruch der Pilzmasse im Winter entgegenzuwirken und mir die Blätterbeschaffung etwas flexibler gestalten zu können, habe ich mir einen großen Gefrierschrank gekauft. Bei dem Gerät handelt es sich um einen Bosch GSN58AW40 mit einem Nutzinhalt von 360L.



    Staub-/Wassersauger:

    Um mir die Säuberung der Müllbecken zu vereinfachen, Verluste bei den Ameisen zu minimieren und das Entfernen größerer Müllmengen überhaupt erst möglich zu machen habe ich einen Staub-/Wassersauger gekauft.



    Vorher musste ich die Becken mit einem verbogenen Löffel auslöffeln.



    Bevor ich so überhaupt an den Anschlüssen des Beckens angekommen war, um sie zu verschließen, waren schon sehr viele Soldaten in Position mir die Finger zu zerschneiden.


    Jetzt kann ich innerhalb weniger Sekunden den Müll aus den Becken saugen und das Becken anschließend mit Wasser ausspülen.





    Der Staub-/Wassersauger hat einen Edelstahlbehälter, sodass ich den Müll direkt im Staubsauger mit kochendem Wasser überbrühen kann.


    Nach jeder Reinigung füttere ich als kleine Entschädigung in jedem gereinigten Becken Honigwasser.


    Ein paar Minuten später:

    Neues Müllbecken (27.03.15):

    Ein Fehlverhalten der Ameisen, das ich schon früher in meinem Haltungsbericht erwähnt habe, ist die Entsorgung von altem Pilzmüll in Pilzkammern.
    In der Natur lagern die Ameisen den Müll weit weg vom Nest oder zumindest in getrennten Kammern, da er auch Teil eines komplexen Belüftungssystems sein kann.
    Ich versuche ihnen nun ein zweites Mal, mit einem Becken weit weg entfernt vom Nestteil, eine Möglichkeit der Müllentsorgung zu bieten.
    Damit die Ameisen auch verstehen was ich von ihnen will, habe ich etwas trockenen Müll in das Becken gestreut.





    Neue Honig-/Wassertränke:

    Meine neuste Umsetzung ist eine Ameisentränke die sich von außen und vor allem mit großen Mengen Honigwasser befüllen lässt.
    So eine große Kolonie trinkt wirklich viel Honigwasser, da braucht man also auch eine größere Tränke, wenn man nicht stündlich nachfüllen will.
    So sieht sie aus:



    Prinzip ist gleich wie bei einer Vogeltränke, also ein Unterdruck im Flüssigkeitsbehälter.
    Im Gegensatz zu einer Vogeltränke lässt sich der Flüssigkeitsbehälter gegen den Boden schieben und damit abdichten, sodass oben geöffnet und nachgefüllt werden kann.
    Eine große Trinkfläche für möglichst viele Ameisen erreiche ich mit folgender Form:


    Weil die Ameisen zu groß für diese dünnen Kanäle sind, können sie zwar Honigwasser daraus trinken, aber nicht darin ertrinken.

    Ich habe eine der Tränken (vier insgesamt) nun schon viele Monate im Einsatz und kann mir bisher nichts besseres vorstellen.
    Im Moment ist sie leider nicht befüllt, aber trotzdem ein Foto:


    Entworfen und gebaut habe ich alles selbst.


    Ameisenbrücke:




    Die große Röhre um die Brücke lässt sich durch das Zurückschieben dieser "Überhänge" entfernen:

    Selbstverständlich nur zu Vorführungszwecken.